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News von Erik Lowe

Hohe Lagerbestände und OPEC: Ölpreise stagnieren auf relativ hohem Niveau

Die Nachrichtenlage hätte einen weiteren Anstieg der Ölpreise hergegeben, davon ist aber nichts zu spüren: Die Ölpreise verharren derzeit bei rund 56 US-Dollar für das Fass Brent und knapp über 50 US-Dollar je Barrel WTI. Ausschlaggebend sind dafür nicht nur die Lagerdaten, sondern vor allem die OPEC.

Die Lagerdaten aus den USA: Ölvorräte gestiegen, Benzin und Destillate verknappt

Wie die US-Regierung am Mittwoch meldete, sind die Rohöl-Lagerbestände innerhalb der letzten Woche auf 472,8 Millionen Barrel geklettert. Auch wenn die Bestände an Destillaten, also Diesel oder Benzin, kräftig schrumpften, was nicht zuletzt den Wirbelstürmen Harvey und Irma geschuldet sein dürfte, lohnt sich doch ein Blick über den Tellerrand: Die ölproduzierenden Länder hatten sich auf eine Produktionskürzung geeinigt, nach den Zahlen des Joint Technical Committee wurden die Grenzen für den Monat August jedoch mit 116 Prozent deutlich gerissen. Angesichts einer täglichen Produktionsmenge von wenig unter 15,2 Millionen Barrel in den US-Raffinerien konnte im Vergleich zur Vorwoche bereits eine Million Barrel pro Tag aufgeholt werden. Die Produktion liegt jedoch noch um 1,5 Millionen pro Tag hinter den Vorjahreswerten. Allerdings ist nun eine Normalisierung auf dem US-amerikanischen Markt zu erwarten, zumal im Herbst generell die Raffinerien zurückgefahren werden und mit sinkender Nachfrage zu rechnen ist. Gleichzeitig zeigt ein Blick auf die Investitionsausgaben, die bei den relevanten Ölfirmen im zweiten Quartal um 37 Prozent gestiegen sind, dass die US-Produktion in Zukunft wohl noch weiter steigen wird.

OPEC: Diskussionen um Ausweitung der Kürzungen laufen

Wenn der irakische Ölminister laut über eine weitere Verlängerung sowie eine Ausweitung der OPEC-Produktionskürzungen nachdenkt, dürfen diese Aussagen durchaus mit Vorsicht betrachtet werden. Trotzdem muss sich die OPEC weiter mit derartigen Maßnahmen befassen, zumal einige Mitgliedsländer bislang die getroffenen Vereinbarungen nicht eingehalten haben. Ende November wird es wiederum eine Sitzung der OPEC geben, bei der die aktuellen Produktionszahlen wohl diskutiert werden: Die liegen nämlich bereits jetzt über dem Bedarf, der für die Zeit nach Beendigung der Kürzung erwartet wird. Damit würde im nächsten Frühjahr wieder ein gravierendes Überangebot entstehen - und damit ein erheblicher Preisdruck. Diese hohen Markterwartungen, die die OPEC aktuell schürt, erinnern an die Situation vor der letzten Sitzung im Mai: Die Ölpreise gaben deutlich nach, obwohl unter dem Strich Kürzungen beschlossen worden waren. Einen ersten Hinweis auf die kurzfristige Preisentwicklung könnten die Marktteilnehmer am Freitagabend gewinnen, wenn die Zahl der aktuellen Ölbohrungen in den USA bekanntgegeben werden. Sind sie nicht wie erwartet gesunken, dürften die Preise wieder nachgeben.
Über den Authoren
Erik Lowe
Erik Lowe

Heizöl-Spezialist

Erik Lowe ist Redakteur bei Heizölpreis-Aktuell.de und steht für unsere Leser mit seiner langjähriger Erfahrung im Bereich Heizöl und Preisentwicklung zur Verfügung.

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