Der Ölpreis tendierte in den letzten zwei Wochen, trotz starker Konjunkturdaten aus den USA und China, seitwärts und hielt ein gleichbleibendes Niveau. Heute am 12.06.2014 kam der Paukenschlag, denn die Islamisten im Irak rücken auf Bagdad vor. Die amerikanische Sorte Western Texas Intermediate (WTI) stieg sprunghaft auf 105,68 USD. Der europäischen Brent Crude durchbrach die Marke von 112 Dollar und notiert momentan bei 112,24 USD. Somit haben beide Sorten ihren Jahreshöchststand erreicht.
Vorrückende Islamisten im Irak treiben den Ölpreis
Kaum hat sich die Lage in der Ostukraine etwas entspannt, kommt erneut Bewegung in den Ölmarkt. Die preistreibende Kraft kommt diesmal aus dem Irak, denn Extremisten der Gruppierung "Islamischer Staat" und "Levante" drücken auf Bagdad vor. Im Nordirak haben sie bereits die Städte Mosul und Tikrit eingenommen. Die irakische Armee hat kaum Mittel sich gegen die gut ausgerüsteten islamischen Freiheitskämpfer zu wehren. Sollte es den Extremisten gelingen Bagdad zu besetzen, wird dies sehr wahrscheinlich den Ölstrom beeinflussen. Wie stark Lieferstörungen den Ölpreis unter Druck setzen können, wurde in der jüngsten Vergangenheit durch den Konflikt in Libyen und der Krise in der Ukraine deutlich. Analysten erwarten in den kommenden Tagen einen Anstieg des Brent und WTI um zwei bis drei USD.
Für den Anleger ein eindeutiges Kaufsignal, denn durch die Krise kommt mächtig Bewegung in den Ölhandel. Den Stop Loose können die Händler auf 110 USD beim Brent und bei 104,50 USD für den WTI setzen. Das der Ölpreis diese Marken nach unten durchbricht, ist unwahrscheinlich, denn die Krise in der Ukraine ist nicht beendet. Libyen exportiert immer noch weit weniger Rohöl als prognostiziert und die weltweiten Wirtschaftsdaten zeigen nach oben.
Zudem hat die Europäische Zentralbank den Leitzins auf ein neues Allzeittief gesenkt. Dadurch wird der ohnehin schon sehr bullige Aktienmarkt weiter angeheizt. Anleger dürfen sich auf eine spannende Rallye freuen und sollten dabei die tagesaktuelle Lage nicht aus den Augen verlieren.
Heizöl und Kraftstoff
Auch auf dem Heizölmarkt sind die Preise gestiegen. Die Kämpfe im Irak spielten hier noch keine Rolle. Vielmehr treibt der steigende Dollarkurs die Preise. Dieser Trend scheint sich weiter fortzusetzen, denn die Arbeitslosigkeit in den USA ist unter die Marke von 7 Prozent gefallen. Steigende Rohstoffpreise werden von den Mineralölkonzernen sofort an die Verbraucher weitergeleitet. Dadurch wird sich der Kraftstoffpreis in den nächsten Tagen nochmals erhöhen.
Über den Authoren
Erik Lowe
Heizöl-Spezialist
Erik Lowe ist Redakteur bei Heizölpreis-Aktuell.de und steht für unsere Leser mit seiner langjähriger Erfahrung im Bereich Heizöl und Preisentwicklung zur Verfügung.