Japan: Wegen Öl zum Rekord-Handelsdefizit

Öl zeigt sich in dieser Woche leicht schwächer: Die Nordsee-Sorte Brent Crude verliert im Wochenverlauf 1,09 Prozent und kostete am Freitagabend 110,11 US-Dollar je Barrel. Die US-Sorte Western Texas Intermediate (WTI) war am Abend mit 101,10 US-Dollar je Barrel bewertet und damit 0,80 Prozent schwächer als in der Vorwoche. Das Handelsdefizit in Japan erreichte im September ein neues Rekordhoch. Insgesamt überstiegen die Einfuhren die Ausfuhren um 932,1 Milliarden Yen, wie die Regierung in Tokyo bekanntgab. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt musste damit zum 15. Mal in Folge ein Handelsbilanzdefizit ausweißen. Dank des schwachen Yens wurden mehr japanische Autos nach Amerika exportiert, der Yen notierte gegenüber dem Dollar 25,8 Prozent schwächer als noch im Vorjahr. Doch trotz einer Exportsteigerung um 11,5 Prozent auf 5,9 Billionen Yen, legten die Importe noch stärker zu. Dies ist in erster Linie auf den Energiehunger Japans zurückzuführen. Insbesondere nachdem die Atomkraftwerke abgeschaltet wurden ist das Land verstärkt auf Öl und Gas als Energiequelle angewiesen. Die Einfuhren erhöhten sich im September um 16,5 Prozent auf 6,9 Billionen Yen. Unterdessen wird in den Vereinigten Staaten immer mehr Öl und Gas gefordert. Laut offiziellen Angaben lag die kombinierte Förderung im Juli bei etwa 22 Millionen Barrel pro Tag. Damit hat die USA nun sogar Russland als größten Energieproduzenten der Welt überholt. Durch die gestiegene Förderung muss die Weltmacht heute viel weniger Energie importieren als noch vor einigen Jahren. Das wirkt sich natürlich auch auf die Außenhandelsbilanz aus.