Ölpreis bricht ein - was steckt dahinter?

Die Preise für Rohöl gaben in dieser Woche deutlich nach: Die Nordsee-Sorte Brent Crude war am Freitag mit 114,20 US-Dollar je Barrel bewertet und verlor damit im Wochenverlauf 3,2 Prozent. Die US-Sorte Western Texas Intermediate (WTI) verlor 3,3 Prozent und kostete am Freitagabend noch 93,35 US-Dollar je Barrel. Es waren die stärksten Verluste seit drei Monaten. Ein handfester Grund für den deutlichen Einbruch in dieser Handelswoche ist nicht erkennbar. Es kursieren aber Gerüchte, dass ein Hedgefonds eine größere Position glattstellen musste nachdem die Fed den Markt auf ein möglicherweise frühzeitiges Ende der expansiven Geldpolitik vorbereitete. Doch nicht alle Marktteilnehmer sind von dieser Erklärung überzeugt: "Wir alle haben die Gerüchte gehört, bislang hat aber noch niemand einen Beweis dafür gesehen", so der Analyst Yuji Saito von der Credit Agricole. Zudem stiegen die Rohölbestände der USA mit 4,1 Millionen Barrel deutlich stärker als erwartet worden war. Der Freitag begann zunächst mit einer leichten Erholung, getrieben auch vom überraschend gut ausgefallenen ifo-Geschäftsklimaindex. Doch dann drehten die Notierungen wegen der gestiegenen US-Ölreserven wieder ins Minus. Hinzu kommt die Unsicherheit wegen der am Sonntag und Montag stattfindenenden Parlamentswahlen in Italien. Auch der OPEC-Korb bestehend aus den 12 wichtigsten Ölsorten der OPEC-Länder lag nach Berechnung vom Freitag bei 111,27 US-Dollar je Barrel deutlich im Minus.