Ölpreis fällt auf Jahrestiefststand

Die Ölpreise gerieten diese Woche kräftig unter Druck: Die Nordsee-Sorte Brent verlor 5,0 Prozent und notierte am Freitagabend bei 106,90 US-Dollar je Barrel. Die US-Sorte Western Texas Intermediate (WTI) gab um 5,2 Prozent nach und schloss vor dem Wochenende bei 91,43 US-Dollar je Barrel. Rating-Agenturen werten Griechenland und Spaniens Banken ab Damit fallen beide Sorten auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr - ein Hauptgrund ist die nach wie vor andauernde Schuldenkrise in Europa, die sich weiter verschärft. Am Donnerstag stufte die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit Griechenlands herunter. Zudem senkten die Kollegen von Moody's das Rating von 16 spanischen Banken, nachdem zuletzt die Bonität der italienischen Banken reduziert wurde. Insgesamt wurde dadurch der Euro belastet, was Rohöl für Anleger aus der Eurozone teurer machte. Preisdifferenz zwischen WTI und Brent könnte sich reduzieren Auch fundamental lässt sich der Preisrückgang untermauern: Am amerikanischen Hauptumschlagsplatz für Öl, Cushing, haben sich große Ölvorräte angesammelt. Nicht nur, dass wichtige Produzenten wie Saudi-Arabien Rekordmengen an Öl fördern, auch in den USA selbst und im benachbarten Kanada wird zuletzt wieder mehr Öl gewonnen. Einige Marktteilnehmer spekulieren darauf, dass die Seaway-Pipeline überschüssiges Öl an die Golfküste transportiert. Dann könnte sich die Preisdifferenz zwischen der Nordsee-Sorte Brent und der US-Sorte WTI wieder verringern. Allzu schnell sollte das aber nicht passieren: Die Transportleistung der Pipeline liegt bei 150.000 Barrel täglich - in Cushing lagern derzeit aber 45 Millionen Barrel Öl.