Ölpreis wegen Konjunktursorgen unter Druck

Der Ölpreis notiert diese Woche erneut schwächer: Die Nordsee-Sorte Brent verliert im Wochenverlauf 1,1 Prozent und war am Freitagabend mit 112,20 US-Dollar je Barrel bewertet. Die US-Sorte Western Texas Intermediate (WTI) notierte bei 96,21 US-Dollar je Barrel 2,4 Prozent im Minus. Risiken in Europa bleiben bestehen Mit Blick auf Griechenland sorgen sich die Märkte vor der schwierigen Regierungsbildung in Athen und der offenen Frage über den Verbleib des Landes in der Euro-Zone. Hinzu kommen Befürchtungen über Spaniens Banken, die mit einer Billion Euro am maroden Immobiliensektor beteiligt sind und dringend frisches Kapital zur Risikoabsicherung benötigen. Damit zieht sich die europäische Schuldenkrise weiter hin. Industrieproduktion in China wächst schwächer als erwartet Die schwachen Daten zur chinesischen Industrieproduktion lassen auf eine sich abschwächende Weltkonjunktur schließen. Die Produktion in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt stieg im April nur um 9,3 Prozent, nachdem ein Wachstum von 12 Prozent erwartet worden war. Damit ist das Wachstum derzeit so gering wie seit drei Jahren nicht mehr. "Der Ausblick bleibt gemischt bis leicht negativ" "Der Ausblick bleibt gemischt bis leicht negativ", sagte Jonathan Barratt, der Herausgeber des Rohstoff-Newsletters Barratt's Bulletin. Die Lagerbestände würden vermütlich wegen der geringeren Nachfrage weiter steigen, nachdem erst in der Vorwoche die US-Lagerbestände nach Angaben des US-Energieministeriums auf den höchsten Stand seit 1990 gestiegen waren. Dennoch bleibt die Förderung hoch: Der weltgrößte Ölexporteur Saudi-Arabien hat seine Förderung mit 10 Millionen Barrel pro Tag auf ein 30-Jahreshoch gesteigert und gleichzeitig wird in den USA und Kanada vermehrt Öl aus Ölschiffer gewonnen. In den nächsten Wochen könnte also insbesondere WTI unter Druck bleiben.