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News von Erik Lowe

Rohölpreis: Es bleibt volatil - nach kräftigem Anstieg folgt leichte Korrektur

Die Sorte Brent hat das Ziel von 80 US-Dollar je Barrel fest im Blick, WTI steht nicht viel nach - und das trotz der Produktionsausweitung der OPEC. Ausschlaggebend waren Angebotsausfälle und US-Interventionen.

Verschiebungen auf dem Ölmarkt treiben Preise nach oben

Es sah zunächst nach Entspannung aus, als die OPEC sich auf eine Produktionsausweitung um 600.000 Barrel täglich einigte. Und doch präsentiert sich der Markt ganz anders: Mit knapp 78 US-Dollar je Barrel steigt die Sorte Brent trotz zwischenzeitlicher kleiner Korrekturen kräftig an, WTI behauptet sich auf dem Niveau von 73 US-Dollar für das Fass und damit so teuer wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr. Und die Nachrichtenlage lässt vermuten, dass da noch Luft nach oben ist - die 80 US-Dollar für das Fass Brent liegen schon in greifbarer Nähe. Einen wichtigen Impuls dürften die US-Lagerdaten gegeben haben, waren die US-Rohölvorräte in der Vorwoche doch drastisch um 9,9 Millionen Barrel gesunken. Ursachen waren in der extrem hohen Rohölverarbeitung zu finden, aber eben auch im auf 3 Millionen Barrel pro Tag gestiegenen US-Export. Ein weiterer Aspekt darf nicht unerwähnt bleiben, im kanadischen Alberta fiel eine Produktionsanlage aus - und damit rund 350.000 Barrel täglich. Wahrscheinlich wird sich der Ausfall bis Ende Juli hinziehen, was die Einfuhr kanadischen Rohöls in die USA deutlich reduziert - und WTI bis auf 5 US-Dollar je Barrel an den Preis von Brent heranrücken ließ. Die Folge: Eine weitere Expansion der US-Rohölexporte dürfte somit vorerst gestoppt sein.

Potenzial für weiteren Preisanstieg: USA drehen am iranischen Ölhahn

Die US-Regierung führt ihre gegen den Iran gerichtete Politik fort, Ziel ist sind nun dessen Ölexporte: Ölimporteure sollen ab November auf iranisches Öl verzichten - und das ohne Ausnahmen. Um die zur Diskussion stehende Menge von 2,5 Millionen Barrel täglich auszugleichen, werden in den kommenden Wochen Verhandlungen mit den Ölproduzenten in der Golfregion geführt. Allen voran Saudi-Arabien, das allein rund 2 Millionen Barrel aus den freien Kapazitäten bestreiten könnte, dürfte mit dieser Entwicklung zufrieden sein. Allerdings hat diese Medaille zwei Seiten: Mit dieser Marktverschiebung sind die Produktionsreserven für eventuelle Ausfälle fast ausgeschöpft, was den Ölpreis dramatisch nach oben treiben könnte. Nun bleibt es jedoch abzuwarten, ob und inwieweit sich Länder wie China diesem Diktat beugen werden - die EU wird wohl wegen drohender US-Sanktionen einknicken. Für deutsche Autofahrer und Heizölbezieher könnte es ein teurer Winter werden.
Über den Authoren
Erik Lowe
Erik Lowe

Heizöl-Spezialist

Erik Lowe ist Redakteur bei Heizölpreis-Aktuell.de und steht für unsere Leser mit seiner langjähriger Erfahrung im Bereich Heizöl und Preisentwicklung zur Verfügung.

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