Spekulation um Ölreserven entspannt Kurse

Die Nordsee-Sorte Brent entwickelte sich diese Woche schwächer und notierte am Freitag bei 123 US-Dollar je Barrel, ein Wochenminus von 1,6 Prozent. Auch Western Texas Intermediate (WTI) gab diese Woche 3,6 Prozent nach und schloss am Freitagabend bei 103,10 US-Dollar je Barrel. Ölreserven drücken den Kurs Immer wieder kam es im Wochenverlauf zu Spekulationen über die Freigabe von strategischen Reserven, die auf den Preis drückten. Gerüchten zufolge wollen sich die USA, Großbritannien und Frankreich auf die Öffnung der Ölreserven einigen. Deutschland erteilte den Berichten eine Absage: Die deutschen Ölreserven sind gesetzlich für Versorgungsschwierigkeiten vorgesehen und können nicht zur Preismanipulation eingesetzt werden. Die Internationale Energie-Agentur (IEA) erklärte sich bereit, die Ölreserven koordiniert freizugeben, falls dies erforderlich sein sollte. Mit diesem Schritt wollen die Mitgliedstaaten Schaden von der labilen Weltwirtschaft durch einen zu hohen Ölpreis abwenden. Am Mittwochnachmittag sorgte dann die Veröffentlichung der US-Ölreserven durch das Energieministerium für weiteren Verkaufsdruck auf die Notierungen. Demzufolge stiegen in der vergangenen Woche die US-Reserven um 7,1 Millionen Barrel auf 353,4 Millionen Barrel – das war der größte Zuwachs seit Juli 2010. Bereits am frühen Nachmittag wurden enttäuschende US-Konjunkturdaten veröffentlicht. Am Freitag legte Brent noch einmal zu, nachdem sich die Finanzminister der Eurostaaten auf eine Ausweitung des Euro-Rettungsschirms geeinigt hatten.