Steigende Lagerbestände bringen WTI-Öl unter Druck

Rohöl wurde in dieser Woche wieder etwas günstiger: Die Nordsee-Sorte Brent Crude kostete am Freitagabend 106,11 US-Dollar je Barrel und damit ein US-Dollar je Barrel bzw. 0,94% weniger als in der Vorwoche. Die US-Sorte Western Texas Intermediate (WTI) war am Freitagabend mit 94,65 US-Dollar je Barrel bewertet und damit 3,5% schwächer als in der Vorwoche. WTI liegt damit in der Nähe eines Viermonats-Tiefs. Hintergrund sind die hohen Lagerbestände in den USA. Weil in den US-Raffinerien derzeit saisonale Wartungsarbeiten durchgeführt werden, stockt die Weiterverarbeitung des Rohöls. In der Folge bauen sich die Ölreserven auf. Zum 18. Oktober stiegen die US-Bestände um 5,3 Millionen Barrel auf insgesamt 379,8 Millionen Barrel - dies war bereits der fünfte Anstieg in Folge. Zudem wird in Libyen die Produktion weiter ausgebaut. Ein Export-Terminal soll nun wieder in Betrieb genommen werden. Inzwischen erwarten Analysten für WTI-Rohöl einen Preis von unter 90 US-Dollar je Barrel. "Auch wenn die Preise bereits ordentlich gefallen sind, besteht weiteres Abwärtsrisiko", so Ric Spooner von CMC Markets in Sydney. Unterdessen aktualisierte der Bundesnachrichtendienst (BND) eine Studie zum Thema Energiesicherheit. Nun wird erwartet, dass die USA noch vor 2020 mehr als 10 Millionen Barrel Rohöl pro Tag fördern werden. Damit würde die Förderleistung der USA auf dem Niveau von klassischen Energieproduzenten wie Saudi-Arabien und Russland liegen. Möglich wird die Produktionssteigerung weil sich dank neuer Technik immer mehr, bislang nicht förderbare, Öl- und Gasvorkommen erschließen lassen.