US-Ölproduktion auf höchstem Stand seit 1989

Öl zeigte sich in dieser Handelswoche deutlich schwächer: Die Nordsee-Sorte Brent Crude kostete am Freitagabend 107,10 US-Dollar je Barrel und damit 2,80 Prozent weniger als in der Vorwoche. Die US-Sorte Western Texas Intermediate (WTI) war mit 98,- US-Dollar je Barrel um 3,16 Prozent schwächer bewertet als am letzten Freitag. Belastend wirken sich derzeit in erster Linie die steigenden Ölreserven in den Vereinigten Staaten aus. Wie in dieser Woche bekannt wurde, stieg die US-Ölproduktion auf den den höchsten Stand seit 1989. Die Öllager der größten Volkswirtschaft der Welt sind deshalb gut gefüllt. So hoch wie derzeit waren die Lagerbestände zuletzt im Juni. Der weltgrößte Ölproduzent Saudi-Arabien fährt deshalb die Ölproduktion herunter um ein Überangebot am Weltmarkt zu verhindern. Der deutliche Anstieg der US-Ölreserven überraschte die Marktteilnehmer. Statt um die prognostizierten 2,2 Millionen Barrel stiegen die Lagerbestände um ganze vier Millionen Barrel. Es war zudem der vierte Anstieg in Folge, wie das US-Energieministerium am Monat mitteilte. Die steigenden Lagerbestände seien auf eine reduzierte Rohölverarbeitung zurückzuführen, so die Rohstoffexperten. Denn derzeit werden in den US-Raffinerien noch Wartungsarbeiten durchgeführt. Die enttäuschenden Konjunkturdaten aus Europa und die ebenfalls unter den Erwartungen liegenden US-Konjunkturdaten konnten hingegen kaum eine Wirkung auf den Ölpreis entfalten. Der unerwartet deutliche Rückgang des Konsumklimaindexes der Universität von Michigan erhöhte den Verkaufsdruck nicht mehr nennenswert.